Männerakademie im Sub

Wie schon in der letzten Jahren gibt es in den Monaten Oktober bis März die Männerakademie im Sub.

Männer leiden anders

Das Sub widmet sich dem Thema Männergesundheit

Burn-out, Krebsvorsorge, Homophobie, Ängste, Sex und Gewalt. Männer sind eigen – jedenfalls, wenn es um ihr Wohlbefinden geht! Und deshalb widmet ihnen das Münchner Schwulenzentrum eine eigene Akademie. Semester für Semester laden wir zu Vortragsreihen und Workshops, die sich den unterschiedlichsten Aspekten des Themas Männergesundheit annehmen.
 

„Wir haben die Männerakademie gegründet, weil Männer spezifische Gesundheitsthemen haben, denen sie sich viel zu wenig widmen. Wir wollen sie dafür sensibilisieren, die Relevanz der einzelnen Gebiete für sich zu hinterfragen“, sagt Christopher Knoll, fachlicher Leiter der Sub-Beratungsstelle für schwule Männer. Knoll hat die Männerakademie zusammen mit Kai Kundrath, damals Leiter der HIV-Prävention im Sub und heute Geschäftsführer, schon 2013 ins Leben gerufen.

Nach den großen Erfolgen in den vergangenen Wintersemestern lebt die Männerakademie auch in dieser Saison wieder auf. Schwule, Bi, Hetero und Trans* diskutieren an sechs Abenden in der Müllerstraße 14 gemeinsam mit Experten. Hochkarätige Referent*innen kommen ins Schwulenzentrum. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Hier das Programm:

Männerakademie – Wintersemester 2018/2019

Sub, Müllerstraße 14, 80469 München

Dienstag, 9. Oktober 2018, 19.30 Uhr – Andropause/Midlifecrisis. Wie sie sich zeigt und wie Mann mit ihr umgehen kann

Referent: Nils Postel, Infektiologe und Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin

Ab dem mittleren Lebensalter verändern sich Körper und Seele von Männern. Wir wollen alle lange leben, alt sein will aber kaum einer. Was ändert sich körperlich, wenn wir älter werden? Wie zeigt sich die Alterung? Und warum neigen Männer dazu, seelische Problemsymptome als rein körperlich bedingt fehlzuinterpretieren?

Dienstag, 6. November 2018, 19.30 Uhr – Chemsex. Let’s talk about sex – and drugs

Referentin: Anne Iking, Sucht- und Gestalttherapeutin, Salus-Klinik Hürth

Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und psychoaktive Substanzen beim Sex einsetzen, beschäftigen Suchtfachleute seit Jahren. Was tun, wenn Konsum und soziales Leben, Beruf oder Gesundheit außer Kontrolle geraten? Wir stellen ein Behandlungskonzept für MSM mit Chemsex-Konsummuster der Salus-Klinik in Hürth vor und diskutieren darüber.

Dienstag, 11. Dezember 2018, 19.30 Uhr – Der „arabische Mann“. Bilder zwischen Angst und Begehren

Referent: Peter Rehberg, Germanist, Sammlungsleiter Schwules Museum Berlin

Im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise ist der junge arabische und muslimische Mann in den Fokus kultureller Diskussionen gerückt. Wir gehen der Frage nach, welche Bilder vom „arabischen Mann“ in unserer gegenwärtigen Medienkultur im Umlauf sind und wie sich die schwule und queere Perspektive dazu verhält. Welche Ängste tauchen auf, was fasziniert uns? Wir betrachten Beispiele aus Medien, Filmen, Kunst und Pornografie.

Dienstag, 8. Januar 2019, 19.30 Uhr – Männer in tiefen Krisen. Wie sie sie erleben und welche Krisenunterstützung funktioniert

Referent: Johannes Schauer, Diplom-Psychologe, Systemischer Therapeut

Krisen und Probleme können Menschen überfordern, so dass deren Bewältigung nicht mehr gelingt. Wie können Männer diese Situation bei sich und ihrem sozialen Umfeld verstehen? Wie können sie die Probleme lösen und eine neue Stabilität erreichen?

Dienstag, 12. Februar 2019, 19.30 Uhr – Die Angst vor sich selbst. Die Homophobie des Homosexuellen

Referent: Falk Stakelbeck, Psychoanalytiker

Der Begriff Homophobie gilt zu Recht als zu schwach für die immer noch bestehende und sich wieder verstärkende Feindseligkeit. Wir diskutieren, ob die früher als Selbsthass oder Neurose beschriebene Selbstentwertung des Homosexuellen nach seiner Emanzipation noch immer weit verbreitet ist.

Dienstag, 12. März 2019, 19.30 Uhr – Körperbilder in der schwulen Community. Keine Fetten, nur XL, ab 1,90m

Referent: Nico Erhardt, Soziologe

Unter Schwulen ist der wertende Blick auf Körper oft allgegenwärtig und prägt das Verhalten. Wenn es online zum Beispiel heißt: „Keine Dicken“ oder in der Szene: „Da geh ich nicht rein, sind doch eh nur fette Typen drin“. Ist diese Wertung Teil der Sexualität oder entsteht sie als Teil unserer Persönlichkeitsentwicklung? Wir hinterfragen, liefern einen historischen Exkurs, bieten soziologische Erklärungs- und Denkansätze zur Veränderung. Denn wir finden: „All bodies are beautiful!“

Christopher Knoll führt jeweils durch den Abend.

 

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